Im Folgenden eine kleine Zusammenstellung darüber, wie das neue Gesetz für "Nationale Erziehung" das ungarische Schulwesen verändern wird. Jedweder Kommentar ist, denk ich, überflüssig.
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Gültiges Unterrichtsgesetz
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Nationales Erziehungsgesetz vom Dezember 2011
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Nationales Erziehungsgesetz vom Juni 2012
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Schulerhalter (fachliche Führung)
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Städte und Gemeinden
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Staat; die Schule kann von den Gemeinden aber übernommen
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Staatliche Schulzentralstelle
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Geldmittel
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Kopfgeld, Gemeinde
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Staat
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Staat, Gemeinde
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Budget
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Von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes, autonomes
Budget
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autonomes Budget
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Löhne aus zentralem Topf, Gebäudeerhaltung durch Gemeinde;
kein autonomes Budget
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Leitung nicht staatlicher Schulen
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wird vom Schulerhalter ernannt
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wird vom Schulerhalter ernannt
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wird vom Schulerhalter nach Zustimmung des Ministers
ernannt
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Gründung nicht staatlicher Schulen
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frei bei Einhaltung festgelegter Voraussetzungen
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nur dem ministerialen Plan entsprechend (Genehmigung des Ministers)
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Schüler- und Elternvertretung
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muss gewählt werden, bestimmt die eigenen Regeln
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muss gewählt werden, bestimmt die eigenen Regeln
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zentrale Regelung, Ministerialerlässe
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Ordnung des Schulbuchmarktes
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nach erfolgreicher fachlicher Beurteilung kann jedes Buch
als Lehrbuch verwendet werden
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nur Bücher, die dem Rahmenlehrplan entsprechen
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der Minister genehmigt pro Fach ein Lehrbuch
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Auswahl der Schulbücher
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frei, Meinung der Eltern wird berücksichtigt
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Buch, die dem Rahmenlehrplan entsprechen
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das vom Minister approbierte Lehrbuch ist zu verwenden
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Quelle: http://tenytar.blog.hu/2012/06/26/kozoktatasi_torveny_javitgatasa_atgondolatlan_allamositas_es_totalis_centralizacio#more4608726
Ab Herbst wird auch die schon lange angekündigte tägliche verpflichtende Stunde Leibeserziehung eingeführt, in der ersten Klasse jeder Schulstufe im aufsteigenden Prinzip.
"Unser Ziel ist es, frischere, gesündere Schüler zu erhalten, die besser lernen und später auch besser arbeiten", betonte die Unterrichtsstaatssekretärin Rózsa Hoffman. (Unterrichtsstaatssekretärin ist unter Fidesz der Codename für die Unterrichtsministerin. Auch sei hier nur als Anstoß zum Nachdenken angemerkt, dass man im ungarischen Pflichtschulwesen insgesamt ein Drittel weniger Stunden absolviert als z.B. im österreichischen.)
Quelle: http://www.kormany.hu/hu/emberi-eroforrasok-miniszteriuma/oktatasert-felelos-allamtitkarsag/hirek/oktatasi-donteseket-hozott-a-kormany