1. Wir fordern eine umfassende Reform des Pflichtschul- und Hochschulbereichs!
2. Wir fordern eine Erhöhung der staatlich finanzierten Studienplätze zumindest auf den Stand des Jahres 2011!
3. Wir fordern die Einstellung der Budgetkürzungen! Die 
Geldmittel, die dem Hochschulbereich entzogen wurden, müssen rückgeführt
 werden!
4. Wir fordern die Abschaffung der Studienverträge!
5. Die  universitäre Autonomie darf nicht eingeschränkt werden!
Die Proteste werden so lange fortgesetzt, bis unsere Forderungen erfüllt sind.
1. Die Entscheidungen des Unterrichtsressorts können nur mit viel 
Zynismus als Reform bezeichnet werden. Was geschieht, nennt man 
Zerstörung. Wir benötigen eine neue Unterrichtspolitik, die – im 
Pflichtschul- und Hochschulbereich – auf die langfristigen Ansprüche und
 Interessen der ungarischen Gesellschaft eingeht. 
Wir fordern 
eine umfassende Reform des Pflichtschul- und Hochschulbereichs, weiters 
fordern wir, alle Entscheidungen unter Einbeziehung der Betroffenen zu 
fällen.
2. In allen Bildungsbereichen spiegelt die zentral festgelegte Zahl 
an Studienplätzen ausschließlich vernebelte Ideen der Regierung im 
Zusammenhang mit dem Hochschulwesen wider. Die Abänderung der Zahlen im 
laufenden Jahr bringt jene, die ein Studium beginnen wollen, in eine 
unmögliche Lage und ignoriert jahrelange angestrengte Arbeit und die 
Wünsche von tausenden Mittelschülern. Nur die oberen 10.480 werden 
gebührenfrei studieren können, was einen Frontalangriff auf die soziale 
Mobilität darstellt. Ein großzügiges tertiäres System dient den 
Interessen des ganzen Landes. Während in der Gesamtbevölkerung die 
Arbeitslosigkeit 11 % beträgt, sind nur 4 % der Universitätsabsolventen 
arbeitslos. Die drastische Verringerung der freien Studienplätze, die 
die Regierung beschlossen hat, widerspricht den Zielen, denen sich unser
 Land früher, in internationalen Verträgen verschrieben hat: der 
40-prozentigen Erhöhung der Universitätsabgängerzahlen.  
Wir 
fordern, dass es in jedem Bildungsbereich staatlich geförderte 
Studienplätze geben muss, damit die Institutionen nicht auch noch wegen 
der Studienrichtung diskriminiert werden. Des Weiteren, dass die 
endgültige Zahl der staatlich geförderten Studienplätze mindestens ein 
Jahr vor den Aufnahmeprüfungen bekannt gemacht wird, weiters fordern 
wir, dass es im Hochschulbereich mindestens so viele staatlich 
finanzierte Studienplätze geben muss wie 2011! Wir fordern, dass 
zweieinhalb Jahre vor der Abänderung der Zahlen Verhandlungen über deren
 Abänderung begonnen werden.
3. Der Staat kürzt die Geldmittel in einem Maße, dass die 
Bildungsinstitutionen nicht nur in ihrem Tagesbetrieb gefährdet sind und
 sich das Unterrichtsniveau extrem verschlechtern wird, nein, viele sich
 sogar von der Schließung bedroht. Wir halten es für inakzeptabel, dass 
die Regierung diese Budgetkürzungen mit der Wirtschaftskrise begründet, 
während ganz offensichtlich ein Vielfaches dieser Gelder aus dem System 
fließt, nicht selten als Folge von engstirnigen persönlichen Vorlieben 
von Regierungsmitgliedern. Die Qualität des Pflicht- und 
Hochschulbereichs und die Erhöhung der Studentenzahlen sind wichtige 
Faktor für die Zukunft des Landes. 
Wir fordern die gestrichenen 
Geldmittel zurück! Um das Niveau des Unterrichts verbessern zu können. 
fordern wir weitere Geldmittel für die Bildungseinrichtungen!
 4. Wir sehen keinen Sinn darin und halten es für skandalös, dass die
 Universitätsabsolventen mit administrativen Mitteln im Land 
festgehalten werden sollen. Die Studienverträge kommen einer 
Beschränkung der persönlichen Freiheit gleich. Durch sie wird nicht die 
Beschäftigung, sondern die Unzufriedenheit wachsen. Die Studienverträge 
widersprechen auch der EU-Richtlinie über die Arbeitnehmerfreizügigkeit.
 
Wir fordern die Abschaffung der Studienverträge!
 5. Die Regierung beschneidet die Entscheidungsfreiheit der 
Universitäten in einem fort und nimmt die Rektoren durch finanzielle 
Erpressung in Geiselhaft. Die Ernennung von Kanzlern, die 
wirtschaftliche Entscheidungen treffen, durch die Regierung ist eine 
schwere Verletzung der universitären Autonomie. Die Kanzler werden zum 
zentral gesteuerten Ausführungsorgan der beispiellosen Kürzungen und der
 daraus folgenden Entlassungen und Institutsschließungen. Wir sind 
überzeugt, dass Universitäten nur mit einem sicheren finanziellen 
Hintergrund, geschützt vor der Willkür der jeweiligen Regierung, 
fachlich und finanziell unabhängig mit einer gewählten Leitung 
erfolgreich tätig sein können. 
Wir fordern Respekt gegenüber der universitären Autonomie!
 +1: Die umfassenden Reformen müssen sicherstellen, dass auch
 Kinder aus Familien der Unterschicht die Chancen haben. eine 
universitäre Ausbildung zu absolvieren.
Die Regierung hat nicht nur uns auf hinterhältige Art aus der 
Entscheidungsfindung ausgeschlossen, sie hat auch die betroffenen 
Fachorganisationen und Gremien nicht angehört. Deshalb denken wir, dass 
wir mit radikalen Methoden Druck auf die Entscheidungsträger ausüben 
müssen. 
Die Protestaktionen werden nicht enden, solange die 
Regierung uns nicht anhört und unsere Forderungen nicht erfüllt. Wir 
schließen keine Kompromisse, sondern bleiben unseren festgelegten 
Prinzipien treu.
Hallgatói fórum (Studentenforum) 
Budapest, 10. Dezember 2012