Montag, 3. Dezember 2007

laut hat der tod nach jedermann gerufen

der tod hat in meiner kleinen heimatstadt wieder einmal ganz laut an sich erinnert. sonst schleicht er sich ja nur durch hintertüren, bei nacht und krautnebel. an zwei fälle kann ich mich erinnern, als ich noch zuhause war: einmal wurde ein mädchen umgebracht (die tochter des sattlers zwei straßen weiter), das war zu beginn der 80er; ein junge, der gegenüber der hauptschule wohnte (in die auch ich gegangen bin), hatte das mädchen in der disco "kennengelernt", sie ist mit ihm nach hause und da sie ihm nicht gefügig war (schöner euphemismus), ja widerstand leistete, hat er sie mit einer kette (er war heavy-metaller; [das ist eigenartigerweise eine musikalische krankheit, die in erster linie auf dem land verbreitet ist]) erwürgt. der zweite fall: der sohn der frau, die meiner mutter jede woche einmal beim putzen half, so sechs jahre alt, hatte mit einem gürtel gespielt, war vom stockbett in die schlinge gestürzt und hatte sich erhängt.
jetzt ist mir noch was eingefallen: ein selbstmord. einer der söhne des glasermeisters erhängte sich am kirschbaum im vorgarten des elternhauses.
und dann die sache vorgestern. (der sohn des bruders eines freundes der familie.) sein gesicht war völlig zermatscht, erzählt man in der stadt. wirklich nicht angenehm, wenn man so laut, so plakativ daran erinnert wird, daß wir nur eine kleine funzel sind, die beim leisesten furz ausgeht.

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