Samstag, 8. Dezember 2007

liebe nachbarn (2)

meine schlechte meinung von ungarn haben sicher auch meine nachbarn mitgeprägt, immer die eben aktuellen. und einige habe ich ja im laufe der jahre gehabt. es kann natürlich sein - daß sich mir niemals erschließt, ob mein österreicher-sein etwas mit dem arschloch-benehmen meiner nachbarn zu tun hat - oder ob ich nur pech gehabt habe und nur an die falschen geraten bin und alle nachbarn in ungarn eigentlich schmeichel- und kuschelweich sind und keine geistesgestörten.

darauf muß ich aber als einer, der auch quantitative meinungsforschungsmethoden gelernt hat, antworten: in einem muster aus drei personen kann schon eine gewisse tendenz festgestellt werden. mein muster ist größer als drei. das weibliche überbleibsel (45, ist nicht krank, aber arbeitet nicht) des alkoholikerehepaars in der nachbarwohnung - geschieden, doch der mann kommt ab und zu nach hause, da seine wohnung - hat um halb zehn in der nacht begonnen, mit ausdauernder hartnäckigkeit klodeckel und türen zuzuschlagen, nebenbei auf dem parkett herumzutrampeln, damit unser bübchen ja nicht schlafen kann (einmal hat sie mir schon ihre verachtung (auch) wegen des kindes ausgedrückt, jedoch von hinter einem zugezogenen vorhang durch das geschlossene fenster gebrüllt.) und das war jetzt ein neuer versuch. eigentlich hätte ich hinübergehen sollen und sie erschlagen. wir haben aber abgewartet und nach anderthalb stunden ist es ihr dann wohl zu anstrengend geworden. jetzt herrscht stille. grüßen werde ich sie aber nicht mehr, denn das habe ich nach ihrem ersten ausbruch von nachbarschaftsliebe immer noch getan. jetzt ist schluß damit. jetzt benehm ich mich auch mal so richtig ungarisch.

[anmerkung] es ist mir nicht gelungen, sie nicht zu grüßen.

Keine Kommentare: